• Weinprobe,  Weißweine

    Emil Bauer Riesling Out of Space: Hommage an The Prodigy

    Ach, so herrlich kann das sein mit den Weinen und der Musik. Denn ganz egal, ob dieser Riesling tatsächlich eine Hommage an das gleichnahmige Lied von The Prodigy ist oder nicht, der Bezug passt definitiv. Und das liegt in folgendem Grundgedanken: Genauso überraschend und abwechslungsreich wie der Song ist dieser Emil Bauer Riesling. Genauso wild, ungewöhnlich, stressproduzierend und dann gleichermaßen versöhnlich sind die beiden, als seien sie schon immer füreinander geschaffen gewesen. Da ist Drive, da ist Beat, da ist Rock, da ist Punk und da ist auch Acid, wenn man schon die Parallelen auf die Spitze treiben möchte. Damit’s jetzt aber keine Musikkritik wird, nun mal wieder Richtung Wein:…

  • Weinprobe,  Weißweine

    Anselmann Grauburgunder Classic: Heimischer Obstgarten knutscht mit den Tropen

    Einsteigerwein? Jawohl! Alltagswein? Auch. Sommerwein? Natürlich. Allrounder? Absolut. Fruchtkorb? Jap. Auch einer, der viele Geschmäcker vereinen kann? Auch das! Und dann noch ein Preis-Leistungs-Champion? Richtig. Diese Vielzahl von Fruchtaromen und diese Unaufgeregtheit mit schönem Geschmack hat Respekt verdient angesichts der Preisklasse, in der wir uns hier bewegen. Das ist ein Kniff, der im Hause Anselmann öfters gelingt (Blanc de Noir, Cabernet Blanc). Nun machen viele Aromen noch lange keinen guten Wein aus. Doch Anselmann ist hier ein cooler Kniff gelungen. Den Anfang machen sehr vertraute gelbe Früchte. Dabei dominieren dann recht schnell Aprikose und Apfel. Und während man sich gerade darauf einstellt und so einen typischen Steinobstwein vermutet, geht es…

  • Weinprobe,  Weißweine

    Schweder Cabernet Blanc: Zurückhaltung kann auch mal lecker sein

    Cabernet Blanc? Bin ich großer Fan von! Das ist auch einfach zu begründen, da ich die beiden Ursprungstrauben so mag: Riesling und Sauvignon Blanc. Fruchtig explosive, säurestarke Weine mit schöner Mineralität ist das, was ich daran am meisten schätze. Das Weingut Schweder aus Hochstadt hat mich mit seiner Variante überrascht: Denn hier kommt das längst nicht so geballt wie bei vielen anderen Cabernet Blanc, etwa dem aus dem Hause Anselmann. Schweders Variante hat trotzdem genau diese Facetten zu bieten, nur nicht gleichzeitig. Eröffnet wird mit Säure und Mineralität, aber beides überschaubar dosiert. Hat man sich gerade an diese Erfrischung gewöhnt, geht es weiter mit schöner Frucht: Aprikose, Pfirsich, ein wenig…

  • Weinprobe,  Weißweine

    Anselmann Cabernet Sauvignon Blanc de Noir: die weiße Würzmühle

    Ich mag diesen Anselmann-Wein deshalb so sehr, weil er optisch und geschmacklich ein recht untypischer Blanc de Noir ist: Er ist sehr hell in der Farbe und bietet dem Gaumen eher kräftige Noten als sommerliche Leichtigkeit. Bereits die Säure zu Beginn überrascht für einen Blanc de Noir: Sie ist beim ersten Schluck von Anfang an da und zieht sich bis zum Ende durch. Das geht fast schon in die Richtung Riesling. Die Cabernet-Traube bringt vor allem pfeffrige und würzige Aromen mit. Mit der Frucht geizt er etwas, wer auf Aprikose steht, wird sie aber finden. Dazu kommt noch etwas Paprika. Klingt ganz und gar nicht nach einem Sommerwein, wie es…

  • Weinprobe,  Weißweine

    Dominic Stern Riesling Alte Reben Ruppertsberger Reiterpfad: einen Moment Geduld, bitte

    Zugegeben: Das erste Glas hat mich ganz und gar nicht überzeugt. Ich wusste einfach nicht, wie ich diesen Stern-Riesling einordnen soll. Ja, da war ordentlich Säure. Ja, da waren auch Aromen. Doch die Frucht war mir irgendwie nicht klar genug, weder im Geschmack noch in der Nase. Auch wenn sie mir recht exotisch vorkam – was ich eigentlich sehr mag. Dann habe ich gemacht, was man in dieser Situation machen sollte: den Wein ans Essen kippen! Äh! Stop! Das ist natürlich Blödsinn. Die richtige Antwort lautet: einfach mal warten. Und das hat sich gelohnt. Denn der Wein braucht etwas, um seine Aromen zu entfalten. Plötzlich war alles da und auch…

  • 18 aus 18,  Weinprobe,  Weißweine

    Knipser Steinbuckel Riesling GG: Mehr Bums geht fast nicht mehr!

    2018 war es mein Lieblings-Riesling. Ich mag einfach diesen Bums. Ja, Bums. Und zwar so viel, wie ich es bisher bei keinem anderen Großen Gewächs erlebt habe. Der Steinbuckel löst eine gigantische Geschmacksexplosion im Mund aus – und ist trotzdem ein edler Tropfen. Am ganz großen Rieslinghorizont findet man den Laumersheimer Steinbuckel, eine Parzelle direkt neben einem ehemaligen Kalksteinbruch, nicht unbedingt – da tummeln sich bei Rieslingen Made in Pfalz vor allem die Forster und Deidesheimer Lagen. Und in der zweiten Reihe stehen viele aus den südlichen Regionen der Weinstraße. Aber wie so oft gilt: Wo Knipser ist, ist Klasse da. Und so schafft der Tausendsassa mit seinem Steinbuckel einen…

  • 18 aus 18,  Weinprobe,  Weißweine

    Dr. Wehrheim Chardonnay Birkweiler Rosenberg: in der Balance liegt die Stärke

    So ganz haben das Weingut Dr. Wehrheim und ich noch nicht zueinander gefunden. Spezialisiert haben sich die Wehrheimer nämlich auf den Riesling. Eine meiner absoluten Lieblingstrauben. Und vielleicht auch jene, die ich am kritischsten beäuge. Ob Großes Gewächs oder Standard – ich habe noch keinen Wehrheim-Riesling getrunken, der sich nachhaltig in meinen Weinvorrat einnisten durfte – alle probiert habe ich sie aber noch nicht, also besteht noch Hoffnung. Was wiederrum recht schnell den Weg zu meinem Gaumen gefunden hat, ist der Chardonnay Birkweiler Rosenberg – ein Erste-Lage-Tropfen. In dieser Qualitäts- und Preisklasse mag ich vor allem Weine, die elegant sind und dabei aber einen unverwechselbaren Charakter haben. Knipsers Riesling Steinbuckel…