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Weingut Schweder und seine drei Schweden: Ab geht das Cuvée-Café

In der Pfalz sind die Möglichkeiten für Wein-Entdecker fast grenzenlos. Wir freuen uns immer wieder, wenn wir dabei tolle Weine von Winzern aufstöbern, die bisher nicht ganz so im Fokus stehen. Echte Geheimtipps, quasi. Einfach etwas abseits der Hauptroute Deutsche Weinstraße und den schillernden VDP-Hochglanzprospekten. So wie die drei alten Schweder-Schweden aus Hochstadt.

Okay: „Schweder-Schweden“ ist jetzt unsere Formulierungs-Eigenkreation. Aber so weit weg sind wir da von der Namensgebung der Hochstadter Winzer an dieser Stelle nicht. Denn die Schweders haben mit dem „Alter Schwede(r) Weißwein“, dem „Alter Schwede(r) Rosé“ und dem „Alter Schwede Rotwein“ (ja, ohne r) drei Cuvées im Angebot, die nicht nur einen eingängigen Namen haben, sondern auch geschmacklich was können.

Dabei helfen die drei Schweder-Schweden sehr gut, sich einen guten Überblick über das Weingut zu verschaffen. Denn sie zeigen sehr eingängig die Handschrift des Betriebs. Harmonisch, fruchtig, dezent, ausbalanciert und auf sehr gutem Niveau. Ein Schwede(r) ist unaufdringlich und gleichzeitig präsent, außerdem überraschend und spannend. Einfach nicht alltäglich.

Haben wir schon das Preis-Leistungs-Verhältnis erwähnt? Nein? Echt nicht? Dann dazu noch so viel: Schweder ist auch preislich ein Geheimtipp! Und das steckt im Detail geschmacklich hinter den Schweden:

Weingut Schweder Alter Schwede(r) Weißwein

Weingut Schweder alter Schwede weiß
Auf Entdeckertour: Schweder hat den Sauvignac in der Flasche.

Wird geschmacklich von der Sauvignac-Traube angeführt – einer Kombination aus Riesling, Sauvignon Blanc und einem Resistenzpartner, die sich „pilzwi­derstandsfähige Sorte“ (kurz „Piwi“) nennen darf. Bedeutet: Sie kommt beinahe ohne Pflanzenschutz aus. Am Gaumen zeigt der Weißwein leicht kräutrige Noten aus dem Geschmacksumfeld des Sauvignon Blanc. Der Riesling sorgt für ein schönes Geschmacksspiel mit leichter Säure und mineralischer Note. Das ist alles schön dezent. Bestimmt wird der Geschmack von Fruchtnoten. Das reicht von Birne und Mirabelle bis zu tropischen Noten.

Trink ihn, wenn: du schon beim Wort Sauvignac neugierig wirst.

Lass ihn links liegen, wenn: du schon beim Wort Sauvignac das Interesse verlierst.

Weindezibel: 8/10

Preis: ca. 7 Euro

Weingut Schweder Alter Schwede(r) Rosé

Weingut Schweder Alter Schwede Rosé
Dezent halbtrocken, dabei fruchtig und floral.

Halbtrockene Weine meide ich in aller Regel. Wenn die Restsüße eine zweistellige Zahl vorm Komma hat, lehne ich meist dankend ab. Anders ist das hier der Fall. Warum? Weil dieser Wein mit 10,2 Gramm auf den Liter noch gerade so im faktischen Toleranzrahmen ist mit beiden Augen zugedrückt. Und dann ist da noch meine ganz persönliche Wahrnehmung: Man schmeckt zwar das Halbtrockene, aber das ist ganz im Schweder-Style zurückhaltend und bei einem Rosé dieser Art absolut vertretbar. Da sind viele rote Beeren am Gaumen unterwegs, dazu kommen im Anschluss florale Eindrücke. Auch hier gilt: Das ist geschmeidig, das ist gut abgestimmt, das harmoniert – auch im Halbtrockenen.

Trink ihn, wenn: der Alte Schwede auch mit jugendlichem Geschmack sein darf.

Lass ihn links liegen, wenn: du einen Rosé suchst, der aneckt.

Weindezibel: 7,5/10

Preis: ca. 7 Euro

Weingut Schweder Alter Schwede Rotwein

Weingut Schweder Alter Schwede Rot
Drei Trauben, viele Geschmackseindrücke.

Der dritte im Bunde! Dunkelfelder, Spätburgunder, Dornfelder. Das ist hier die Mischung. Und wie immer gilt die Handschrift des Weinguts Schweder. Das ist einfach schön abgestimmt. In Summe dezent, gleichzeitig präsent. Und so bringt jede Traube ihre Nuancen rein. Dunkle Beeren paaren sich mit einer schönen Würznote, das Gefühl, dass die Frucht überwiegt, wird dann wieder schnell durch die Aromen aus dem Holzfass-Ausbaus eingefangen.

Trink ihn, wenn: na jetzt musst du die Schweden-Familie auch zu Ende probieren.

Lass ihn links liegen, wenn: Schweden? Sind das nicht die mit den Köttbullar?

Weindezibel: 8/10

Preis: ca. 7 Euro

Hinweis: Die Preisangabe ist ohne Gewähr und stellt zum Zeitpunkt der Artikelveröffentlichung einen unverbindlichen Durchschnittswert inkl. Rundung dar. Unsere Kriterien für das Weindezibel findet ihr hier.


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