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Scherr St. Laurent: die Krone des Understatements
Ein Pfälzer Rotwein. Aus dem Eichenholzfass. Ganze 12 Monate war er da drin. Und kommt für kaum mehr als sechs Euro von dort in die Flasche und schließlich ins Glas. Dann noch St. Laurent – eine Traube, die sich hierzulande eher weiter hinten in Sachen Bedeutung einordnet. Kann das was sein? Oh ja. Und wie sogar. Zumindest, wenn es um den St. Laurent des Weinguts Scherr geht. Das hatte ich ohnehin schon für sein Understatement ausgezeichnet, wenn es um die Qualität der Weine und die damit verbundenen Preise geht. Scherrs St. Laurent versteht es, sich vom Einheitsbrei in dieser Preisklasse abzusetzen. Alleine die Nase beeindruckt er schon ausführlich zu Beginn.…
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Philipp Kuhn Kirschgarten Pinot Noir GG: Pfälzer Edelkirsche
Ach, lassen wir einfach die unnötige Herleitung und sagen, wie es ist: Dieser Wein ist schon etwas ganz Besonderes. Und vor allem für besondere Anlässe besonders gut geeignet. Jedenfalls hat die Pfalz nur ganz wenige Spätburgunder zu bieten, die mit diesem von Philipp Kuhn mithalten können. Oder umgekehrt: Kuhn setzt hier mit dem Kirschgarten Pinot Noir GG einfach den Maßstab für Spätburgunder-Spitzenklasse. Das Herrlichste an diesem Wein: Der Name ist Programm, und daher ist es denkbar einfach, schon aufgrund des Titels zumindest grob zu erkennen, ob dieser Kuhn-Tropfen einem zusagt. Der Kirschgarten, die vielleicht beste Lage rund um Laumersheim, ist genau das, was einen hier erwartet. Denn die dominante Fruchtnote…
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Markus Schneider Blackprint: Pfälzer Rotweinpower
Ist zu Markus Schneider bereits alles bekannt? Nein? Okay, dann im Schnelldurchgang: extrem angesagter Winzer, kreiert für eine Sylter Topadresse eigene Weine, hat ein Händchen für gutes Marketing und fällt meist mit den ungewöhnlichen Namen seiner Getränke auf. Oder durch das Etikett. In der Regel schlichtes Schwarz mit weißer Aufschrift. Nahezu schnörkellos. Bleibt hängen. Findet man im Supermarkt immer wieder. Und auch mit zwei Promille auf Sylt. Okay, das war etwas zu schnell. Und auch zu wenig wertschätzend. Denn was Markus Schneider vor allem auszeichnet: Er macht verdammt gute Weine. Und da er es darüber hinaus noch schafft, diese sehr gekonnt in Szene zu setzen, reitet er schon jahrelang auf…